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9 – Der Eremit

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Stichworte:

Tageskarten Text:

Der Eremit, er erinnert an Sokrates, der durch die Strassen der Stadt irrte und jedem mit seiner Lampe ins Gesicht leuchtete: „Ich suche einen Menschen!“ Das Mensch-Sein ist die eigentliche Frage, die sich zu Beginn unserer Reise stellt und zugleich die Antwort, die wir am Ende erhalten. Wonach fragen wir eigentlich, wenn wir die großen Fragen stellen? Woher komme ich, wohin gehe ich, und was hat das alles eigentlich für einen Sinn?

Stichworte:

Jungfrau; Sein eigenes Lichtfinden; nach innen gehen; Vollendung; Fruchtbarkeit, Erntezeit; Ruhen in der eigenen Mitte; weiser Führer.

Interpretation:

Der Eremit besitzt innere Tiefe und Lebensernst. Er ist aber auch ambivalent, man besitzt die Fähigkeit sich zu reflektieren, hält Innenschau und ist sich seiner tiefen innere Reife bewußt. Man fühlt sich mit sich und der Welt rund um zufrieden, Du hast erkannt, dass die Welt um Dich herum eine Illusion ist, und hier liegt auch der negative Aspekt der Karte. Man kapselt sich von den Menschen ab, Du entfremdest Dich, erstarrst in Deinem Tun und Handeln, das ist lebensfeindlich und kann in die Soziopathie führen.

Eine Sache gründlich zu durchdenken, bevor man die Entscheidungen dazu trifft ist immer gern gesehen, aber man neigt auch gerne dazu, sich verbissen auf eine Sache zu versteifen, dadurch verharrt man und wird unflexibel.

Du genießt die gemeinsame Intimität und Einsamkeit mit einem lieben Menschen schenkst ihm sein vollstes Vertrauen, dass kann aber auch problematisch werden, wenn Du Dich all zu sehr auf sein Gegenüber fixiert, auch dabei läuft man Gefahr sich selbst dabei zu vergessen.

Sich selbst der beste Freund sein, kann helfen Wut und Trauer zu verarbeiten, aber kapsle Dich nicht allzu sehr von allem ab, nicht das Du zum Schluss alleine da stehst! Du hinterfragst Gewohnheiten und Begebenheiten, Du bist misstrauisch vertraust nur Dir allein und lässt keine andere Meinung zu. Den Stein der Weisen findest Du nicht alleine, nimm Dir Deine Zeit die Du für Dich brauchst, aber mach Dich auch wieder auf um Deine Reise fortzusetzen… damit Du Deine Erkenntnisse mit anderen teilen kannst.

Hinweis:

Nimm Dein Alleinssein an! Gib Dich nicht mit Menschen ab, die Dich nicht so nehmen wie Du bist und Dich lieber in konditionierten Verhältnissen sehen würden. Du bist so wie Du jetzt bist, vollkommen in Ordnung. Sollte Dir ein Meister oder weiser Lehrer oder lieber Mensch begegnen, prüfe ob er Dich weiterbringen kann und verbringe Zeit mit ihm.

Frage:

Gibt es für Dich noch ungeklärte Situationen oder unabgeschlossene Beziehungen?

Anregung:

Überlege Dir welche Angelegenheiten Du noch abschließen möchtest, mache Dir dazu vorab eine toDo Liste, achte auf die Qualität der Zeit, wann diese dran sind abgearbeitet zu werden. Wer auf der Suche ist, seinen inneren Führer, dem inneren Licht ist, sollte alte offene Rechnungen, sowie mit unabgeschlossenen Konflikten, seinen Frieden geschlossen haben.

Affirmation:

Ich fühle mich wohl mit mir und meinem Alleinsein, die liebevolle All-Verbundenheit entpannt mich und lässt mich in meiner Mitte ruhen.

Zusätzliches:

Diese Karte zeigt den wohl bekanntesten Archetyp, den alten, weisen Mann (Merlin, Talesin, Abraham) als Sucher und Führer.

Der alte Weise ist der Hauptaspekt des altägyptischen Weisheitsgottes Thoth, der von vielen als Vater des Tarots angesehen wird, weshalb Crowley seine Karten „Das Buch Toth“ genannt hat. Von ihm berichtet eine Überlieferung, dass er am Anfang aller Zeit auf einer Lotusblute erschien, dann als Vogel das kosmische Ei legt und so die Welt erschuf.